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Donnerstag, 30. März 2017

Hurra!


Ich darf Deutscher bleiben.

Da habe ich, Ur- Ur-Ur-Enkel einer eingedeutschten Russin und eines eingedeutschten Polen, - weiterhin finden sich an den Ästen meines Stammbaums noch ein Litauer, eine Italienerin und ein Spanier, Angst bekommen. Mein alter Schulfreund Thomas de Maiziere und seine Kumpanen könnte mir als Gesamt-Rassen-Konglomerat möglicherweise die Staatsbürgerschaft entziehen lassen. Ist den Burschen zuzutrauen. Oder? Und da helfen die typisch deutschen Attribute, blond und blaue Augen bei 184 cm Hirnhöhe, kein Stückchen weiter.

Also habe ich ganz schnell bei Jutta Cordt und ihrem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge den Einbürgerungstest gemacht:
http://www.bamf.de/DE/Willkommen/Einbuergerung/OnlineTestcenter/online-testcenter-node.html


Und? Super, - ich darf! Einzig bei zwei Fragen hatte ich Schwierigkeiten. Nur kleine, kurzfristige - wohlgemerkt.

Wer wählt in Deutschland die Regierung?

1.) Das Militär
2.) Die Wirtschaft
3.) das wahlberechtigte Volk
4.) Die Kirchen


Ich war mir nicht sicher ob Wirtschaft oder Kirchen, - bis ich dahinter kam, dass es eine Fangfrage ist. Ich bin voll reingetapert. Punktabzug, eine Seite aus dem Pass reissen. Weil, nämlich: Wirtschaft und Kirchen sorgen lediglich dafür, das diejenigen, die nicht gewählt werden sollen, nicht zu Wahl stehen. Tztztztztz, - wie konnte mir so etwas passieren.
Und angesichts der jüngsten Zahlen über Entlassungen in der deutschen Wirtschaft war ich der Meinung, die Nationalhymne fängt mit den Worten an:


Einigkeit und Recht auf Freizeit

Gut, gut - die Herren von Fallersleben und Haydn werden es mir nachsehen. Sind ja eh tot und waren keine reinrassigen Deutschen!
Allein dem deutschen Vordenker und Chefideologen Thilo Sarrazin, fällt bestimmt Neues ein: Vielleicht müssen Einbürgerungswillige demnächst den dreifach gereinigten Persilschein vorlegen. Nachweis über wenigstens vier Generationen, dass weder der Einbürgerungswillige, der in Wirklichkeit eh nur Wirtschaftsflüchtling ist, noch einer seiner Vorfahren jemals ein kritisches Wort über Deutschland geäußert haben. Hier müssen pro Generation mindestens 10 Zeugen Versicherungen an Eides statt ablegen.

(C) Thomas Mentzel

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