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Dienstag, 4. August 2015

Das große Buch des/r Grauens

Nach reichlich langer Zeit fühlte ich mich heute genötigt,
wieder durch "Das große Buch der Grauens" zu blättern
und fand:

Der Grauen hat einen Namen!

WILHELM-GOTTLIEB FERDINAND

Wilhelm-Gottlieb Ferdinand von Graureither (*1712 Habelschwerdt - 1811 Ullersdorf
an der Biele), ein genialer Architekt und Landschaftsplaner, gilt unter Eingeweihten
als der Erfinder des Wartehäuschens.
Nachdem er in der stürmischen Nacht auf den 4. August des Jahres 1734
reichlich angetrunken (andere Quellen sprechen von: Sturzbesoffen)
von einer Feier aus dem Gasthof "Zum blauen Hirsch" kam, um dort vor der Türe
auf die väterliche Kutsche zu warten, wurde er nicht nur klatschnass,
sondern der Sturmwind warf ihm obendrein eine lockere Holzschindel vom
Dach des Gasthofes an den Schädel.

Unausweichliche Folgen waren zuerst kurzfristige Bewußtlosigkeit,
aus der ihn der ankommende Kutscher mit Riechsalz erlöste, sowie
bereits am kommenden Tag eine schwere Lungenentzündung.

Gottlob (!) jedoch überstand Wilhelm-Gottlieb Ferdinand beides.

Andere Menschen jener Zeit erbauten aus lauterer Dankbarkeit darüber,
dass sie derartige Unbillen und Torten des Daseins heil überlebten,
Kapellen oder gar kleine Kirchen mit goldenen Kreuzen und großen
Weihwasserschalen.

Nicht so jedoch Wilhelm-Gottlieb Ferdinand von Graureither!
Denn dies sollte ihm nie wieder passieren!

Also konstruierte er noch auf dem Krankenlager eine wetterfeste und
stabile Holzhütte, die bereits wenige Tage später vor dem Gasthof
"Zum Blauen Hirsch" in Habelschwerdt aufgestellt wurde.

Das erste Wartehäuschen!


Proooooooost Wilhelm-Gottlieb Ferdinand!
Der Dank von Millionen Wartenden ist bei Dir!

Thomas Mentzel

(Kleiner Hinweis für geographisch Unbewanderte: "Habelschwerdt"
heißt heute Bystrzyca Kłodzka; "Ullersdorf an der Biele" wird
Ołdrzychowice Kłodzkie genannt und beide Orte liegen im
wunderschönen Dolny Slask)

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